DOKUMENTATION

Filmische Dokumentation der Interviews

Ein Erinnerungs-Projekt mit Zeitzeug:innen

„Die Biografie eines Menschen ist keine Privatsache, die mit unserer Gesellschaft nichts zu tun hat, sondern jede Erfahrung steht in einem konkreten geschichtlichen und gesellschaftlichen Kontext. In der Lebensgeschichte jedes einzelnen Menschen spiegeln sich die Bedingungen des geschichtlichen, kulturellen und familiären Umfelds, die 

für eine ganze Gesellschaft gelten.“ (Bundeszentrale für politische Bildung 2011).

Jugendliche mit Zeitzeug:innen des NS-Regimes (1:15:23) / Kamera und Schnitt: Joris Bürger, Joe Killi

  • Die Idee

    Die Zeitzeugenrecherche für das Dokumentationszentrum Nationalsozialismus Freiburg brachte Joe Killi und Petra Gaus mit Menschen zwischen 80 und 102 Jahren zusammen. 


    Während der ersten Begegnungen wurde die Idee des Projektes geboren: Was könnte entstehen, wenn die Enkel- bzw. Urenkel-Generation, also die Jugendlichen von heute im Rahmen von Zeitzeugen-Interviews mit den Seniorinnen und Senioren zusammentreffen würden?


    Kann eine wertschätzende Auseinandersetzung mit diesem besonderen Abschnitt der Lebensgeschichten der Senior:innen im Dialog mit den Jugendlichen helfen, Geschichte besser zu verstehen und/oder zu verarbeiten? Wie könnten die Videos der Interviews, ein Film, daraus Texte und neue Ideen aussehen und was könnten sie vermitteln?


    Im weiteren Verlauf des Projekts entstanden viele Ideen dazu, Geschichte und Geschichten lebendig werden lassen. Z. B. eine Bühnenperformance, in der die Jugendlichen die Erlebnisse der Senior:innen nacherzählten und darstellten. Eine bereichernde Aufführung für beide Seiten – für Darsteller:innen und Zuschauer:innen, Jugendliche und Senior:innen.


    Das Projekt beinhaltet viele Möglichkeiten des Ausbaus. Eventuell entstehen zukünftig weitere künstlerische Verarbeitungen, Performances an authentischen Plätzen oder theatrale Installationen in Freiburg und Umgebung, die die beeindruckenden persönlichen Geschichten und Erlebnisse der Senior:innen nachempfinden lassen.

  • Der Film

    Jugendliche im Alter von 14 bis 19 Jahren haben Senior:innen des Wohnstifts Rabenkopfstraße in Freiburg über ihr Leben, Erinnerungen und Erfahrungen in der NS-Zeit interviewt und die Gespräche filmisch festgehalten. Die verschiedenen Generationen wurden in den Interviews zusammengebracht und es entstand eine vielschichtige Begegnung. Jugendliche und Zeitzeug:innen begegneten und erinnerten sich und erzählten. 


    Bewegende Dokumente entstanden, Aufzeichnungen von Erinnerungen. Manche Berichte wurden bisher niemandem anvertraut. In den Gesprächen ging es um Fragen über das Leben als Kind oder Jugendliche:r in der  NS-Zeit. Was hielt die Menschen damals am Leben, welche Überlebensstrategien gab es und worin unterschied sich der Alltag zu heute?


    Aus den Interviews haben Petra Gaus und Joe Killi unterstützt durch Raimund Schall und Britta Büttner zunächst eine Bühnenperformance erarbeitet. Federführend hat Joris Bürger (ein 17jähriger Teilnehmer des Projektes) mit Petra Gaus und Joe Killi eine filmische Dokumentation produziert, welche am 12. Juli 2023 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde.


    Pressebericht/swr Freiburg


  • Die Mitwirkenden

    Mitwirkende Jugendliche:

    Melike Aribas

    Violetta Bausch

    Ismene Bäumle

    Valeria Bulatov

    Joris Bürger (Kamera/Schnitt)

    Luca Eberhardt

    Marlene Gairing

    Johannes Goelz

    Julius Gromann

    Ana Knetsch

    Helen Mößlein

    Janna Pastor

    Marie Roeder


    Mitwirkende Zeitzeug:innen:

    Hans-Joachim Bross

    Gisela Dost

    Gerlinde Fritsch

    Peter Fuchs

    Eleonore Gellings

    Gerda Riegler-Gutjahr

    Werner Kästle

    Dr. Hans-Jörg Prein

    Ursula Risse

    Prof. Dr. Hans Risse

    Annemie Schleeweis

    Dr. Ahmed Robert Vogel

    Brigitte Wiederhold


    Projekt: Kreativpioniere Freiburg / Schildacker e. V. 

    Projektleitung: Petra Gaus, Joe Killi

    Musik: Joe Killi

    Kamera/Schnitt: Joris Bürger, Joe Killi

    Kostüme: Gisi Kinsky

    Künstlerische Leitung Performance: Raimund Schall


    Koordination Wohnstift: Christiane Albiez

    Pädagogische Begleitung: Britta Büttner

    Journalistischer Support: Ruth Engelhardt

Kindheit in den 30er Jahren

Das folgende Video zeigt in einem Zusammenschnitt aus Film-Archivmaterial und zeigt Leben und Gesellschaft der 30er Jahre in Freiburg. Er vermittelt einen lebendigen Eindruck der Umstände der Kindheit der Zeitzeug:innen. Das Bildmaterial wurde im Zug der Recherchearbeit entdeckt und diente der Vorbereitung der Interviews. Das Film-Archivmaterial stammt aus dem Privatarchiv des Freiburger Architekten Bahlke und wurde uns vom Landesarchiv (Niederlassung Staufen) zur Verfügung gestellt.

Kindheit in den 30er Jahren (05:41) / Schnitt: Petra Gaus

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